Gelenkoperationen sind nicht nur eine Frage der Schmerzen – Mobilität und Lebensqualität leiden enorm
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Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt die Auswirkungen von Gelenkproblemen bei Patientinnen und Patienten, die auf eine Hüft- oder Knieprothese warten.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie unter dem Titel „Health-Related Quality of Life, Body Mass Index and the 10-Metre Walk Test in Patients Awaiting Total Knee or Hip Arthroplasty: A Cross-Sectional Data Analysis with Matched Controls“ beleuchtet die weitreichenden Auswirkungen von Gelenkproblemen bei Patientinnen und Patienten, die auf eine Hüft- oder Knieprothese warten. Die Untersuchung von Monika Pavlović, Špela Matko, Ferdinand Prüfer, Stefan Löffler, Vincent Grote und Nejc Šarabon, unterstützt durch das Rehazentrum Kitzbühel, zeigt, dass die Folgen von Osteoarthritis (OA) weit über die Schmerzen hinausgehen.
Die Ergebnisse im Detail
Die Studie hat Patientinnen und Patienten untersucht, die auf eine Hüft- oder Kniegelenkersatzoperation warteten. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen fanden die Autorinnen und Autoren einige auffällige Ergebnisse:
- Höherer BMI: Patientinnen und Patienen, die auf eine Gelenkersatzoperation warteten, hatten einen signifikant höheren Body Mass Index (BMI) als gesunde Altersgenossen.
- Langsamere Gehgeschwindigkeit: Die betroffenen Personen wiesen eine deutlich langsamere Gehgeschwindigkeit auf, was auf die Einschränkung der Mobilität hinweist. Besonders relevant ist dabei der 10-Meter-Gehtest, der als Maß für die Gehgeschwindigkeit genutzt wurde.
- Verminderte Lebensqualität: Die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten war erheblich schlechter, besonders in den Bereichen Mobilität, tägliche Aktivitäten und Schmerzbewältigung. Dies zeigt, wie stark Osteoarthritis das alltägliche Leben beeinflusst.
Warum diese Ergebnisse wichtig sind
Die Erkenntnisse der Studie verdeutlichen, dass Osteoarthritis nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch zu einer ernsthaften Einschränkung der Lebensqualität führt. Besonders der Verlust der Mobilität stellt für viele Patientinnen und Patienten eine immense Herausforderung dar. In vielen Fällen ist dies nicht nur eine Frage der Schmerzlinderung, sondern auch der Wiederherstellung der Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten wie Gehen und Stehen (selbstbestimmt) auszuführen.
Was kann getan werden?
Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass es dringend notwendig ist, bereits im Vorfeld der Operation auf den Zustand der Patientinnen und Patienten einzugehen. Eine präventive Maßnahme wie die Prähabilitation (= Rehabilitation vor der OP) könnte hier eine Schlüsselrolle spielen. Prähabilitation umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die körperliche Fitness der Patientinnen und Patienten bereits vor der Operation zu verbessern. Dazu gehören körperliche Aktivität, Gewichtsmanagement und gezielte Aufklärung der Betroffenen über den Umgang mit ihren Symptomen. Solche Programme verbessern nicht nur die Mobilität der betroffenen Personen vor der Operation, sondern beschleunigen auch die Heilungsprozesse nach der Operation und steigern so die Lebensqualität.
Der Weg zu einem besseren Umgang mit Osteoarthritis
Die Diskussion über den Umgang mit Osteoarthritis sollte nicht nur darauf abzielen, auf die Notwendigkeit einer Operation zu reagieren, sondern proaktiv vorzugehen. Patientinnen und Patienten sollten frühzeitig in die Lage versetzt werden, ihre Mobilität zu erhalten. Dies erfordert eine stärkere Fokussierung auf präventive Maßnahmen und eine Veränderung der aktuellen Vorgehensweise in der Behandlung von OA.
Fazit: Prähabilitation als Schlüssel
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, frühzeitig in die Behandlung von Osteoarthritis einzugreifen. Die Verbesserung der Mobilität und die Bewältigung der täglichen Aktivitäten sollten bereits vor einer Operation im Vordergrund stehen. Prähabilitation könnte hier der Schlüssel sein, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu steigern und den Weg zu einer erfolgreichen Operation zu ebnen.
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